Januar 30, 2018

Vegan und glutenfrei unterwegs

Vegan und glutenfrei unterwegs

Wer sich vegan und vielleicht sogar noch glutenfrei ernährt, stößt früher oder später an seine Grenzen, sofern er reisen will oder auch sonst viel unterwegs. Inspiriert durch meine letzte Reise nach Kuba möchte ich nun meine ganz aktuellen Erfahrungen teilen und vielleicht die eine oder andere Inspiration geben. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass nicht schwierig ist, wenn man sich anders ernährt und sich nicht einer konventionellen Ernährung anpasst.

Besonders auf Reisen wird einem das schnell bewusst: Was bedeutet „konventionell“ eigentlich? In jeder Stadt, in jedem Land, auf jedem Kontinent isst man anders, und dazu hat jeder noch seine eigenen Vorlieben. Sicher ist es einfacher sich anzupassen und das zu essen, was einem angeboten wird, doch es ist auch möglich sich selbst dabei treu zu bleiben, wenn man sich einfach ein bisschen vorbereitet, bzw. wenn man sich auf die Einfachheit von Lebensmitteln besinnt. Und dann kann man genau so essen, wie es seinen Vorstellungen entspricht 🙂

Vorbereitung ist alles

Bevor man seine Reise antritt, sollte man sich informieren, wie und was in diesem Land bzw. in dieser Region gegessen wird, das bedeutet: was steht „zur Verfügung“ und wie sind die Möglichkeiten. Reist man bspw. in Europa wie z.B. nach Großbritannien, ist es sicher kein großes Problem seinen Vorstellungen treu zu bleiben. An jeder Ecke sind internationale Cafés zu finden, wo man praktischerweise und ganz selbstverständlich sogar seinen Kaffee mit pflanzlicher Milch bekommt oder den einen oder anderen Snack auf dem Allergene verzeichnet sind. Sicherlich ist Soyamilch nur eine Alternative zu der selbsthergestellten gesunden Nussmilch, doch für eine Zeit ist das eine bequeme Möglichkeit. Dazu sind die meisten Supermärkte in europäischen Ländern mit vielen Alternativen ausgestattet. Vor allem in Großstädten, bzw. Hauptstädten, wird man gut fündig. Als ich vor geraumer Zeit in Prag war, habe ich dort sogar die Soyamilch von Alpro in verschiedenen kleinen Kiosks entdeckt. Es zeigt, dass aktuell ein Wandel geschieht und die Nachfrage wohl besteht.

Sich vorher über das Land informieren

Reist man in ein Land, was nicht so gut ausgestattet ist, muss man sich ein bisschen besser vorbereiten, planen und dementsprechend den Koffer bestücken: Was brauche ich? Wie kann ich meine Mahlzeiten gestalten? Bin ich viel im Hotel oder unterwegs? Habe ich eine kleine Küche zur Verfügung oder esse ich nur auswärts?

Jedes Land ist anders und natürlich möchte man sich auf das Land einlassen und auf der anderen Seite seinen Wertvorstellungen treu bleiben. Doch grundsätzlich kann man sich daran orientieren: Das, was du unbedingt brauchst und nicht oder nur eventuell an deinem Reiseziel vorfinden wirst, nimmst du mit!

Zudem hilft es natürlich vorher im Netz oder in Reiseführern Ausschau zu halten: es gibt immer gute Restaurants, Cafés, Bistros und vieles mehr, die bereits schon damit in Berührung gekommen sind, dass es Menschen gibt, die anders essen und besondere Vorstellungen haben.

Frische Lebensmittel: Obst und Gemüse

Egal in welches Land ich bisher gereist bin: es gab immer und überall Obst und Gemüse! Selbst in den noch so kleinen Dörfern werden sich immer kleine Händler mit Frucht- und/oder Gemüseständen finden. Grundlage einer veganen, bzw. dazu glutenfreien Ernährung stellt in der Regel sowieso die Frischkost dar. Auch wenn man daheim seine Speisen mit zahlreichen Superfoods ergänzt und mit Gewürzen und anderen verschiedenen Zutaten viele Variationen zaubern kann: warum nicht einfach mal ganz basic denken? Ein Salat funktioniert z.B. auch mit einem Spritzer Zitrone und/oder Öl, bzw. Essig. Gemüse lässt sich bestenfalls gekocht verzehren und schmeckt auch mal ohne eine aufwändige Soße auf Nussmus-Basis. Es ist auch eine tolle Erfahrung Obst einfach mal pur und ohne Schnickschnack zu genießen 🙂

Dann wird einem auch sehr schnell bewusst, welches Glück wir hier in Deutschland haben unser Essen mit allen möglichen Extras zu toppen und zu ergänzen. Doch mal ehrlich: funktioniert ein Porridge nicht auch ohne Kakaonips und Gojibeeren? 🙂 Wenn man sich auf die Einfachheit besinnt, dann reichen für ein Porridge auch Haferflocken, die man mit Wasser anrühren kann und Obst ergänzen.

Den Koffer ausstatten

Natürlich kann man seinen Koffer mit kleinen Extras bestücken, wie z.B. einem guten Meersalz, bzw. einer Salz-Kräuter-Mischung (siehe Bio-Laden: es gibt gute Mini-Varianten!) und auch ein kleines Päckchen mit Gewürzen wiegt nicht viel und ergänzt im besten Fall sämtliche Speisen wie bspw. das Porridge 🙂

Wichtig ist, dass man sich vorher bewusst macht, dass man vielleicht nicht den allerbesten und vielfältigsten Salat oder das beste Curry an jeder Ecke findet. Doch wenn man seine Erwartungen etwas minimiert, ist man sicher schnell auch mit weniger zufrieden. Ziemlich sicher gibt es in jedem noch so kleinen Lokal irgendeinen kleinen Salat auf der Karte. Notfalls fragt man gezielt nach.

Vegan und glutenfrei unterwegs

Was kommt in den Koffer: Vitalstoffe

Beim Packen meines Koffers für die Reise nach Kuba vor einiger Zeit musste ich mir ganz genau überlegen, was genau ich alles einpacke, denn 23 Kilo für drei ganze Wochen schränken natürlich etwas ein. Ich habe mich schlussendlich für die allerwichtigsten Dinge entschieden, auf die ich nicht verzichten möchte und die ich 100% nicht vor Ort hätte kaufen können. Doch als klares Kriterium galt: wenn es mir keine Vitamine oder Mineralstoffe gibt, dann gehört es nicht in meinen Koffer!

Reiswaffeln, die prinzipiell ein guter Snack sind, zu jeder Speise passen und auch nicht viel wiegen habe ich daher aber nicht eingepackt: sie liefern keinen Nährwert, sondern vermitteln nur ein Gefühl der Sättigung. Langfristig lassen sie den Körper sogar übersäuern und machen so quasi überhaupt gar nicht satt. Wenn man für geraume Zeit sowieso schon anders isst, als gewöhnlich und auf einiges verzichtet, dann helfen sie auf einer Reise wenig. Stattdessen habe ich meinen Koffer mit vielen trockenen vitalstoffreichen Nahrungsmitteln vollgestopft: Haferflocken, Leinsamen, Nüsse und Trockenfrüchte. Auch ein Päckchen Kurkuma und Matcha hatte ich dabei – voller Vitalstoffe und Helfer in jeder Not. Mit ein bisschen gesunder Süße aufgepeppt hat mit jederzeit ein sättigendes Getränk.

Küchengeräte auf Reisen?

Manche schwören darauf einen kleinen Mixer mitzunehmen und fühlen sich damit gut ausgestattet und ich muss zugeben, dass auch ich kurz darüber nachgedacht habe. Doch mal ganz ehrlich: wenn man Obst und Nüsse zu einem leckeren Smoothie vermengt, ist es sicher eine gute Sache, sehr praktisch und es schmeckt immer wunderbar. Doch für einen gewissen Zeitraum kann man diese Sachen auch einfach mal pur genießen und kauen 🙂 Das Gewicht des Mixers kann man sich daher eventuell auch sparen und dafür andere Dinge mitnehmen! Doch was sicherlich praktisch ist (je nach dem, wo und wie man untergebracht ist): ein kleines Brettchen und ein wenig Besteck. So ist man auf jeden Fall gut vorbereitet für eine simple Zubereitung! Zu Hause setze ich immer auf meine Küchengeräte (wie meinen Mixer, Küchenmaschine und Co.) wenn ich auf Reisen bin, brauche ich sie nicht.

Auf die Nährstoffversorgung achten!

Ist man plötzlich darauf angewiesen seine Ernährung umzustellen, einzuschränken, bzw. anzupassen, muss man in jeder Hinsicht auf eine ausreichende Nährstoffversorgung achten. Das klingt übertrieben, sollte jedoch in der Auswahl der Lebensmittel eine hohe Priorität haben. Wenn man zu Hause vielleicht täglich einen frischen Salat mit Wildkräutern isst, braucht man sich darum keine Gedanken machen, doch vielleicht ist dies in einem anderen Land nicht immer der Fall. Ist man zudem plötzlich ganz anderen Dingen wie z.B. starker Sonneneinstrahlung oder Umweltgiften wie z.B. Smog ausgesetzt, kann er der Körper es nur bewältigen, wenn er ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist.

Natürliche Nahrungsergänzungsmittel

Falls man das Gefühl hat, man würde nicht genügend Frischkost bekommen, bzw. sehr von dem abweichen, was man eigentlich verzehrt, setzt man einfach auf gute Nährstoffkonzentrate, mit denen man den Körper zusätzlich versorgen kann. Hier kommen besonders Superfoods in Spiel! Es gibt viele gute Präparate, die leicht zu handhaben sind und für solche Fälle eine gute Alternative darstellen. Für mich hat es sich zudem bewährt, dass ich ein Päckchen Weizengraspulver mitgenommen habe. Auch zu Hause trinke ich Weizengras sehr regelmäßig, simplerweise in Wasser eingerührt. In der Ferne ist es der Nährstoffbooster schlechthin und lässt sich so leicht vorbereiten!

Vegan und glutenfrei unterwegs

Erwartungen

Ich habe mich selbst lange Zeit und oft dabei erwischt, wie ich Erwartungen an das Essen hatte, sofern ich gereist bin. Seitdem ich mich davon frei gemacht habe und mich auf das Wesentliche besinne, geht es mir viel besser damit. Natürlich esse ich zu Hause ganz anders und habe meine Vorlieben und kann genau so kochen wie ich es mag. Doch darum geht es bei einer Reise nicht. Eine Reise, ganz egal, ob irgendwo in Deutschland, ob auf dem Land oder in der Stadt, ob in der dritten Welt oder in den westlichen Ländern, ist eine Erfahrung, die viel mehr birgt, als nur das Essen. Möchte man sich mit einem neuen Land vertraut machen, gibt es viel mehr zu sehen. Lange Zeit hatte ich große Erwartungen an das Essen, war anschließend enttäuscht und konnte mich so noch weniger auf das „Neue“ einlassen. Na klar: wenn man in ein Restaurant geht und sich dann selbst ganz gezielt Appetit auf einen Ruccolasalat mit Kirschen und Pinienkernen macht, den es nur zu einem ganz geringen Prozentsatz geben wird, ist man spätestens bei dem Blick auf die Karte enttäuscht.

Neue Inspirationen

Nun freue ich mich dennoch sehr, wenn ich auf neue Kreationen stoße, neue Inspirationen bekomme oder auch einfach mal ganz einfach speisen kann und mir bewusst wird, wie wenig ich eigentlich brauche. Es ist nämlich etwas Wunderbares einen Teller voll tropischem Obst zum Frühstück zu genießen und dafür braucht es nicht extra glutenfreies Brot oder Kokosjoghurt oder so viele andere Sachen, an die man sich im Laufe der Zeit praktischerweise gewöhnt hat. Wenn man dazu vielleicht noch lernt, Lebensmittel auf eine ganz andere Art und Weise kennenzulernen wie z.B. indem man Kochbananen plötzlich als gequetschtes Püree zu einem herzhaften Gericht genießt, wird man diese neue Inspiration sicher nicht so schnell vergessen 🙂

Alles Liebe,

Coco

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